Praxisbeispiel: Elkuch Eisenring AG

Kernaussage zu BGM

«Betriebliche Gesundheitsförderung ist Teil unserer Unternehmenskultur»

«Betriebliche Gesundheitsförderung ist Teil unserer Unternehmenskultur»

Die Elkuch Eisenring AG beschäftigt in Jonschwil 121 Mitarbeitende aus rund 20 Berufen und Tätigkeitsgebieten. Sieben davon sind Lernende, 110 Männer und 11 Frauen. In der Firma sind 13 Nationalitäten vertreten. Das Unternehmen gehört zu den führenden Schweizer Anbietern in den Bereichen Schallschutztechnik, Schaltschrankbau, Stahlzargen, Stahltüren und Tunnelausrüstungen.

Portrait

Die Eisenring AG entstand aus einer traditionellen Dorfschmiede als typisches Familienunternehmen. 1962 gründeten Werner und Walter Eisenring zusammen die Eisenring & Co. Der damalige Firmenstandort lag im Dorfzentrum von Jonschwil und nur wenige hundert Meter vom heutigen Betriebsareal «Breiti» entfernt. Ab 1967 wurden dort neue Fabrikhallen gebaut und das Firmengelände laufend vergrössert.

Elkuch Eisenring AG

Im Jahr 2000 übernahm die Ludwig Elkuch AG aus dem Fürstentum Liechtenstein die Aktienmehrheit an der Eisenring AG, was eine Namensänderung in Elkuch Eisenring AG zur Folge hatte. Wer das Firmengebäude am Rande von Jonschwil heute betritt, der befindet sich in einer hellen Eingangshalle. Direkt neben dem Empfang ist der «Gesundheits Förderungspreis 2016» eingerahmt an der Wand aufgehängt.

«Betriebliche Gesundheitsförderung ist Teil unserer Unternehmenskultur», sagt Madeleine Ammann, Leiterin Personaldienste. 2006 führte das Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement ein. «Wenn es den Mitarbeitenden gut geht, geht es dem Unternehmen gut», sagt sie. Ausserdem ist sie überzeugt, dass eine Firma, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einsetzt, auf dem Arbeitsmarkt Vorteile hat. Daher hat sie zusammen mit der Firmenleitung verschiedene Massnahmen ausgearbeitet. Ein wichtiges Instrument sind in der Elkuch Eisenring AG regelmässige Mitarbeiterumfragen. Im vergangenen Jahr kam dabei beispielsweise heraus, dass sich die Mitarbeitenden mehr Informationen seitens der Betriebsführung wünschen und dass sie die neu eingeführten Kreativpausen schätzen.

Die Kreativpausen gibt es in der Elkuch Eisenring AG seit anfangs 2017. Diese werden im Rahmen der Kampagne «ALLES IM GRÜNEN BEREICH» des Forum BGM Ostschweiz und des Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit angeboten. Die Elkuch Eisenring AG hat die unbezahlte viertelstündige Pause am Vormittag um dreissig bezahlte Minuten verlängert. Anhand von verschiedenen Impulsen für psychische Gesundheit beim Arbeiten wie «Aktiv bleiben», «Kreatives tun» und «Sich entspannen» diskutieren und bearbeiten die Mitarbeitenden monatlich verschiedene Themen. In diesen Pausen geht es laut Madeleine Ammann aber auch darum, herauszufinden, wie die Mitarbeitenden über verschiedene Themen denken, wo Handlungsbedarf besteht und womit sie zufrieden sind.

Mitarbeiter-Informationen finden derzeit bei der Elkuch Eisenring AG einmal im Jahr statt. «An diesem Punkt wollen wir allerdings ansetzen», sagt Madeleine Ammann. Ab 2018 sollen sie quartalsweise organisiert werden. Gesundheit sieht die Elkuch Eisenring AG als Teil ihrer Führungskultur. Im Mittelpunkt steht dabei auch die Wertschätzung der Mitarbeitenden. Die Geschäftsleitung und die Teamchefs besuchen regelmässig interne Schulungen zu Themen wie «Wertschätzende Führung», «Konfliktmanagement» und «Kritikfähigkeit». «Zu einer wertschätzenden Führungskultur gehört, dass die Mitarbeitenden gelobt werden und zu ihrer geleisteten Arbeit Kritik und Rückmeldungen erhalten», sagt Madeleine Ammann.

Als nächster Schritt sind nun Reflexionswerkstätten vorgesehen, um zu prüfen wie erfolgreich die Massnahmen umgesetzt wurden. «Wir wollen proaktiv und nicht reaktionär sein», sagt sie. Madeleine Ammann ist es wichtig, dass Themen frühzeitig angesprochen werden. Möglich ist dies auch in den jährlichen Qualifizierungsgesprächen, in denen sich die Vorgesetzten und die Mitarbeitenden gegenseitige Rückmeldungen geben.

Zudem achtet die Elkuch Eisenring AG darauf, dass Dienstwege eingehalten werden. Ansprechperson sind für die Mitarbeitenden immer zuerst deren direkte Vorgesetzte in den verschiedenen Abteilungen. Diese wiederum treffen sich einmal wöchentlich zur Meistersitzung. In Entscheidungsprozesse können allerdings auch die Mitarbeitenden einbezogen werden. Die Elkuch Eisenring AG hat dafür eine Flipchart-Methode für Qualtitätsmanagement eingeführt. Dank dieser Methode sollen Optimierungsansätze aufgegriffen werden. Die Mitarbeitenden können ihre Beobachtungen festhalten und so Abläufe beeinflussen. Eine weitere Möglichkeit, Themen einzubringen, ist die Arbeitnehmerkommission. Dieses besteht aus insgesamt sechs Personen aus den Bereichen Büro, Metallbau und Zargenproduktion. Sie trifft sich stellvertretend für die Mitarbeitenden mit der Geschäftsleitung.

Mit ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement hat die Elkuch Eisenring AG auch verschiedene Massnahmen für gesundes Verhalten und gesunde Verhältnisse umgesetzt. Im Herbst und im Winter gibt es jeweils Apfel- und Orangenwochen. Zudem macht die Elkuch Eisenring AG bei «Bike to work» mit. Jedes Jahr meldet sie ein bis zwei Teams an, die dann mit dem Velo zur Arbeit fahren. Auch die Arbeitsplätze werden laufend verbessert und unter anderem bereits 22-Zoll-Bildschirme, Rückenstützgurte und Gesundheitsmatten eingeführt. Das Unternehmen arbeitet ausserdem eng mit SIZ Care AG und Helsana Gesundheitsmanagement zusammen. «Unser Ziel ist es, durch all diese Massnahmen, die Krankheitsabsenzen zu senken und einen Beitrag zur Prävention zu leisten», sagt Madeleine Ammann. «Denn je länger jemand von seinem Arbeitsplatz weg ist, desto schwieriger wird es, ihn wieder zu integrieren.»