Praxisbeispiel: Arcolor AG

Kernaussage zu BGM

«Unsere Mitarbeitenden sind der wichtigste Pfeiler unseres Unternehmenserfolges. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden liegen uns besonders am Herzen.»

«Die Basis für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement ist bei uns da»

Spontan hatten Mitarbeitende der Arcolor AG in Waldstatt die Idee, Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz professionell anzugehen. Daraus ist mittlerweile eine Arbeitsgruppe entstanden. Ihr Ziel ist es, im kommenden Jahr ein Konzept für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) auszuarbeiten.

Portrait 

Mit grossen Glasfronten und luftig hohen Räumen:
So präsentiert sich das Firmengebäude der Arcolor AG am Ortsrand von Waldstatt. Bestandsbau und Neubau gehen nahtlos ineinander über. Letzterer wurde Anfang 2020 fertiggestellt.
«Im Prinzip haben wir einfach das bestehende Gebäude gespiegelt und dadurch die Raumfläche verdoppelt», sagt Monika Messmer, zuständig für das Marketing bei der Arcolor AG.

Firma Arcolor AG

Zudem gehört Monika Messmer zu jenen Mitarbeitenden, die im vergangenen Jahr eine Initiativ-Gruppe gründeten. Ziel der Gruppe ist es, das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) im Unternehmen zu professionalisieren. Monika Messmer führt in die oberste Etage des vierstöckigen Gebäudes, wo sich der Konferenzbereich, Pausentische, die Küche und die Terrasse befinden. «Dass hier alles so grosszügig gehalten ist, kommt uns jetzt während der Coronakrise zu Gute», sagt sie. «Aber auch sonst ist das ein Ort, an dem sich die Mitarbeitenden gerne aufhalten und austauschen.»

Beim Zmittag philosophiert
Während Monika Messmer durch das Treppenhaus zu den Laborräumen in den unteren Etagen geht, erzählt sie, wie an eben einem dieser Mittagstische erstmals die Diskussion über BGM aufkam. «Wir haben spontan philosophiert und über Gesundheit am Arbeitsplatz geredet. Wir waren uns alle einig, dass die Arcolor AG davon profitieren kann, wenn es ihren Mitarbeitenden gut geht», sagt sie. Gegründet wurde die Arcolor AG 1996 in Waldstatt. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sie sich zu einem der weltweit grössten Hersteller von Druckfarben. Im Bereich Dekordruckfarben ist das Unternehmen Weltmarktführer, weitere Anwendungsgebiete sind Druckfarben für Verpackungen und Farben für industriellen Inkjetdruck.

Heute beschäftigt die Firma in Waldstatt 70 Mitarbeitende. Zehn weitere Personen arbeiten bei zwei Tochterfirmen in China. Innerhalb eines Jahres hat die BGM-Gruppe der Arcolor AG nun zusammengetragen, was das Unternehmen bereits alles für die Gesundheit der Mitarbeitenden tut. Dazu gehören etwa regelmässige Mitarbeiter-Umfragen, ein Ideenbriefkasten und alle zwei Monate eine Mitarbeiterinformation, an der über Geschäftsgang, Personelles sowie Neues aus Forschung und Entwicklung berichtet wird.

Zudem unterstützt die Arcolor AG Teilzeitarbeit und achtet darauf, dass Stellvertretungen klar geregelt sind. Um die Mitarbeitenden zu gesundem Verhalten zu motivieren, gibt es gratis Getränke, einen Ruheraum mit Liegen, Stehpulte und Team-Aktionen wie Bike to work, eine organisierte Teilnahme am Waldstattlauf und Eis- und Unihockey-Teams. «Die Basis für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement ist bei uns also da. Die Geschäftsleitung begrüsst die Idee, das BGM auszubauen und zu professionalisieren», sagt Monika Messmer. Das kommende Jahr möchte die Arbeitsgruppe der Arcolor AG dafür nutzen, mit Unterstützung des Forums BGM Ostschweiz ein Konzept auszuarbeiten und erste Ziele zu stecken. «Unsere Mitarbeitenden sind der wichtigste Pfeiler unseres Unternehmenserfolges. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden liegen uns besonders am Herzen», sagt sie.

Fokussiert arbeiten
Monika Messmer selbst arbeitet seit zwölf Jahren bei der Arcolor AG. Viele der Mitarbeitenden seien seit mehreren Jahren im Unternehmen. Mit 25 Personen ist die Abteilung Forschung & Entwicklung der grösste Bereich der Arcolor AG. Die Mitarbeitenden dieser Abteilung arbeiten in verschiedenen Test- und Versuchslabors. «Durch diese Unterteilung können sich die Mitarbeitenden auf eine Aufgabe fokussieren», sagt Monika Messmer. Im Stockwerk unter den Labors befinden sich die Produktionshallen. Dort werden die Farben hergestellt, Farbpigmente gemahlen und Komponenten gemischt. Überall stehen riesige Tanks und Rührkessel. Die Mitarbeitenden tragen Schutzkleidung. Im Eingangsbereich hängen Zertifikate, welche die hohe Arbeitssicherheit bei der Arcolor AG belegen.

Zum Abschluss der Führung zeigt Monika Messmer die Büros. Es gibt keine Grossraumbüros, dafür aber viele Einzel- und Teambüros. «Wir sind dabei auf die Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen eingegangen. Einige haben sich ausdrücklich Teambüros gewünscht, weil sie eng zusammenarbeiten», sagt sie und fügt an: «Dass wir die Büros so geplant und gebaut haben, kommt uns jetzt während der Coronakrise natürlich entgegen. Es gibt genügend Platz, um Abstand halten zu können.» Dann erwähnt sie, was sie alles gerne machen würde, wenn es nach der Pandemie wieder möglich ist: Einmal eine Referentin oder einen Referenten zum Thema Gesundheit in die Firma einladen. Oder mit interessierten Mitarbeitenden an einer Fachtagung teilnehmen.